IA-Konferenz 2014: Mein persönlicher Rückblick

IA-Konferenz 2014 header

Auch in diesem Jahr waren wir wieder bei der IA-Konferenz in Berlin. Als Silber-Sponsor und außerdem mit zwei Vorträgen und einem Axure Workshop. Natürlich alle sauber durch den Call for Papers eingereicht und ausgewählt.

Viele Freunde getroffen, ein paar Inspirationen und die Erkenntnis, vieles schon ganz gut zu machen.

"Brand Experience" als zentrales Thema

Notizen und Methodenkarten

In derletzten Woche war ich wie jedes Jahr auf der IA-Konferenz. IA steht für "Informationsarchitektur". Zum Glück reden inzwischen alle von UX (= "User Experience"). Das mit dem "IA" erinnert mich irgendwie immer an Esel.

Dieses Jahr stand die Konferenz unter dem Motto "Brand Experience". Ein spannendes Thema, da es die aktuell etwas entfremdeten Lager Kunde=Brand und User=UX vielleicht wieder zusammenbringen kann. Man konnte schon an den Klamotten erkennen, dass dieses Jahr deutlich mehr "Werber" bei der Konferenz waren.

Natürlich gab es auch wieder Methodenkarten – und zwar die Nummern 75-89. Keine Ahnung, wo die diese ganzen Methoden zusammensuchen. Die wurden jedenfalls wieder rege getauscht. Ich hab am Schluss geschwächelt und es fehlen mir zwei Karten (79 und 89: wer die über hat: bitte schicken).

Durchwachsene Vorträge

Natürlich war das Programm teilweise sehr markenlastig. Irgendwann am zweiten Tag konnte man dann das Word "Marke" nicht mehr hören. Leider waren mir die meisten "Marken"-Vorträge zu allgemein und haben das Zusammenspiel von Marke, User Experience und Interaktion zu wenig beleuchtet.

Gut gefallen haben mir Amir Mirsahi mit "Customer Decision Journey", Rupert Platz mit "Folgst du noch oder formst du schon?"

Sehr unterhaltsam war auch Oliver Gerstheimer mit seinem Appell an Ehre und Leidenschaft der Designer. War lustig, wie alle Zuhörer durch ihre Hände starrten.

Immer wieder schön sind auch die Eindrücke, die Sabine Stössel aus Afrika mitbringt. Der Kreditkartenleser für jedermann könnte die Probleme bei Mobile Payment lösen...

Aber es gab leider auch viele oberflächliche und uninspirierende Vorträge. Da bin ich dann lieber raus gegangen...

Iris und Markus zu "Marke in der Interaktion"

Iris Viebke und Markus WienenIris Viebke (inMind Experts) und Markus Wienen (eparo) haben in ihrem Vortrag unser neuestes Testformat vorgestellt. Zusammengefasst: Usability-Test machen, Mimik und Körperhaltung filmen, "Micro-Expressions" analysieren und Emotionen zu Interaktionen zuordnen.

Damit lässt sich dann belegen, dass ein Formular Ekel auslöst.

Dem Ganzen liegt das Konzept der Basisemotionen von Paul Ekman (http://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Ekman) zugrunde. Diese Emotionen lassen sich nicht bewusst steuern. Wenn ich mich freue, dann sieht man das, zumindest für die ersten 40-100 Millisekunden. Dann kann das Bewusstsein eingreifen und wieder auf Pokergesicht umschalten.

Geschulte Beobachter können diese Basisemotionen lesen und klar benennen. Das haben Iris und Markus im Rahmen von Usability-Test gemacht und können jetzt Emotionen in der Interaktion nachweisbar dokumentieren.

Rolf zu "Gemeinsam sind wir stark"

Rolf beim VortragIch habe auch einen Vortrag gehalten. Ursprünglich wollte ich ein paar meiner Lieblings-Tools für Service Design Projekte vorstellen. Habe dann bei der Vorbereitung aber gemerkt, dass es viel wichtiger ist, erst mal klar zu machen, warum digitale Services nur im Team entstehen können. Und bei Team meine ich die Kombination aus Kunde/Auftraggeber und Dienstleister.

digital ist komplex kompromiss kunst.jpg"Digital ist komplex, Kompromiss und Kunst" – das Chart kam wohl gut an. Es ging jedenfalls häufig in Tweets rum. Das war das Plädoyer für eine frühe und enge Zusammenarbeit, da man komplexe Kompromisse nicht mehr erklären kann und es für Kunst keine Akzeptanzkriterien gibt.

Der Vortrag liegt auf Slideshare

 

 

Bis denne...

eparo auf der IA-Konferenz 2014

Insgesamt ist die IA-Konferenz für mich immer eine Art Familientreffen. Ich sehe alte Bekannte wieder und lerne motivierte und qualifizierte Menschen kennen.

Ach ja, Sponsor sind wir eigentlich nur, damit wir beim Mittagessen einen garantierten Sitzplatz haben und unsere Taschen deponieren können.

Bis nächstes Jahr – und tausend Dank an die Organisatoren (Jan, Norbert, Piet, Stephen, Wolf)

[gallery link="file" ids="1116,1121,1120,1119,1118,1117,1115,1114,1113,1112,1532"]